Unter der Stadtautobahn am Fuße des Kalkbergs oder am Alten Kalker Bahnhof stehen gelegentlich die LKWs von sizilianischen Lebensmittelimporteuren. Von ihrer Ladefläche verkaufen sie Eingemachtes in Gläsern und Dosen, vakuumverpackte Salami und Käse, Wein oder Artischocken. Sie nehmen auch Dinge entgegen: Kleine und große Pakete, die ihnen die zahlreichen im Stadtteil lebenden Italiener bringen. Die nehmen sie mit nach Süden, in dem LKW, der sonst leer zurück führe.
Köln-Kalk ist ein Zentrum der italienischen Community in NRW und der Bundesrepublik. Seit den 1950er Jahren bis heute zieht der Stadtteil Menschen insbesondere aus dem Süden Italiens an. Manchmal scheint es gar, als ob alle „Kalker Italiener“ aus Licata an der Südküste Siziliens stammen.
Boris Sieverts: “Ich stelle mir immer vor, wie der LKW in Licata auf dem Marktplatz steht und die Verwandtschaft ihre Pakete abholt. Oder steht er vielleicht gar nicht auf dem Marktplatz, sondern an einem Ort wie diesem hier? Auf Google Earth fliege ich nach Licata. Wie lange sind die Fahrer des LKW unterwegs? Schlafen sie im Autobahnhotel oder im Wagen? Welche Abfahrt nehmen sie, um nach Kalk zu kommen?
Sizilien-Express nimmt uns mit auf eine Reise von Sizilien nach Kalk und zurück. Vincenzo Antona und seine Kunden und Kundinnen erzählen im Gespräch mit Aurora Rodono, wie sie beide Orte verbinden und was sie mit ihnen verbindet (oder auch nicht). Boris Sieverts begleitet sie dabei auf Google Earth.
Termin: Dienstag, 4. Juni 19h
Ort: Vorplatz des alten Kalker Bahnhofs, Gottfried-Hagen-Straße/Lüderichstraße
https://www.academycologne.org/de/article/1568_memory_lab_3
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https://mskalk2019.wordpress.com/
Zum Video: https://youtu.be/Ls3lBezW2DM