Workshop

Schillernde Orte

Vortrag und Workshop im Rahmen der Biennale der Urbanen Landschaft

 

… Ich wandere also durch die Städte, suche auf ihren Plänen und Luftbildern die Orte, die mir am zufälligsten erscheinen und begebe mich dorthin, in der Hoffnung neue, glückliche Fügungen für meine Sammlung zu finden. Auch die grotesken und unglücklichen Fügungen sammle ich, denn in den meisten von ihnen steckt ein wahrer Kern. Und manchmal fallen das groteske Aufeinandertreffen von Dingen und die glückliche Fügung sogar in eins. Das sind dann die schillerndsten Situationen. Umgekehrt gibt es keine glückliche Fügung, die nicht auch wenigstens ein bisschen schillernd wäre. Schillernd bezeichnet die Möglichkeit eines jederzeit möglichen Umschlags: Von rot zu grün (wie bei changierenden Seidenstoffen), von Figur zu Grund, von gemütlich zu abweisend, von energetisch zu bedrohlich u.s.w.. Die zufällig entstandenen Situationen haben meist eine sehr viel größere Atmosphörenamplitude als die gestalteten Orte. Gestaltung nimmt den Orten ihren Schrecken, aber sie beraubt sie zugleich ihres größtmöglichen Zaubers. Woran liegt das? Wahrscheinlich einfach daran, dass das „glücklich“ in der“ glücklichen Fügung“, etwas ist, das wir sehr deutlich spüren, wenn es da ist; dass die Welt ohne unser bewusstes Zutun stimmig sein kann, erfüllt uns mit Vertrauen. Und es duftet nach Freiheit. Gestaltungen sind nicht glücklich, sondern gelungen (aus dem Vortragstext)

Termin: 20.9.22, 12h bis 20h

Eine Veranstaltung von lalaruhr und dem Bund Deutscher Landschaftsarchitrekten NRW

https://lala.lineupr.com/biennale/item/urbane-landschaft-ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst
https://www.lala.ruhr/biennale/