Wie Wasser vor einem Staudamm hat sich die Stadt Siegen in das Siegtal und seine Nebentäler ausgebreitet; Straßen- und Bahntrassen geben die Richtung vor, zeichnen die Topografie nach und nehmen sie gleichzeitig ein, während die Stahlindustrie ihre Schlacken von der Talsohle auf die Hügel fährt. Ist Siegen eine Stadt? Oder jedes Tal sein eigener Kosmos? Wen bedienen die Schnellstraßen überhaupt? Kann man mehr als einen Tag am Stück durch Siegen wandern und dabei die Richtung beibehalten? Und wenn ja, wer wird man dabei?
Auf ausgedehnten Streifzügen erkunden wir die Raumlogik Siegens, seine atmospärische Geografie, sein Verhältnis zur umgebenden, offenen Landschaft und sein komplexes Wegesystem. In einem Wechsel aus Sich-Treiben-Lassen und scharfer Analyse – mittels eigener Fotografie, aber auch detaillierter Pläne, heimatkundlicher Literatur und anderer Quellen – gelangen wir nach und nach zu einem Siegenbild, angesichts dessen die Frage nach schön oder hässlich zweitrangig wird. Was an die Stelle tritt, ist schwer benennbar, aber ziemlich umfassend.
Aus unseren gesammelten Erfahrungen entwickeln wir schließlich eine von morgens bis Sonnenuntergang dauernde Siegen-Tour, die wir öffentlich anbieten, organisieren und durchführen.
Veranstalter:
Universität Siegen, Department Kunst und Musik
Dokumentation:
https://www.universi.uni-siegen.de/katalog/reihen/reihe_kunst/807271.html