Kalkberg

Etappensieg!

Liebe Mitstreiter für den Kalkberg,

gestern hat der Rat der Stadt Köln einen vorläufigen Baustop und ein Moratorium zum Kalkberg beschlossen sowie die Neubewertung von Alternativen gefordert. Das ist ein großartiger Etappensieg für uns, denn es bedeutet, dass die Feuerwehr am Kalkberg zwar nach wie vor die Kuppe abtragen, aber ansonsten zunächst mal nicht weiterbauen darf, bis der Rat entscheidet, dass weiter gebaut bzw. saniert werden soll. Die Beschlussvorlage wurde eingebracht von den Grünen und der CDU. Zugestimmt haben ihr letztlich auch Deine Freunde, die Freien Wähler und sogar die SPD. Freie Wähler, Deine Freunde und Die Linke hatten zuvor eine eigene Beschlussvorlage eingebracht, nach der der Standort Kalkberg bereits aufgegeben werden sollte. Als diese keine Mehrheit fand, stimmten Freie Wähler und Deine Freunde anschließend auch für die Vorlage von Grünen und CDU.

Wir freuen uns über dieses deutliche Abstimmungsergebnis. Dass das noch nicht das Ende der Hubschrauberstation am Kalkberg bedeutet, ist uns bewusst, aber wenigstens ist jetzt endlich der Weg frei für eine diesmal hoffentlich wirklich ergebnisoffene Prüfung von Alternativen.

Allerdings liegt genau hier der Hase im Pfeffer, denn die Verwaltungswege lassen hier (noch) keine andere Möglichkeit zu, als dass genau diejenigen, die bis zuletzt von der Alternativlosigkeit des Kalkbergs sprachen, mit der Prüfung und Vorlage der Alternativen betraut werden müssen. Das ist mehr als schade, denn die Ergebnisse dieser Prüfungen sind, zumindest in ihrer Tendenz, absehbar.

Umso wichtiger ist es, dass wir selber uns auf den Weg machen, und wichtige Fakten über diese Standorte zu Dossiers zusammen stellen, die wir den Ausschüssen, dem Rat und der Oberbürgermeisterin an die Hand geben können, sozusagen als Ergänzung (oder je nachdem sogar als Gegendarstellung) zu den Dossiers der Feuerwehr.

Hier sind die Standorte, mit deren Prüfung der Rat die Verwaltung ausdrücklich beauftragt hat:

  • Messeareal (hier denken ich, dass besonders das aufgeständerte Parkdeck auf dem Dach von Halle 14 geeignet ist)
  • Geestemünderstr. (Niehl)
  • Heinrich-Rohlmann-Str. (Ossendorf)
  • Bernhard-Günther-Str. (Niehl)
  • Flughafen Köln/Bonn
  • Flughafen und Klinik Merheim
  • Sportflugplatz Kurtekotten (an der Stadtgrenze zu Leverkusen)

Darüber hinaus sind in der Matrix noch eine ganze Reihe weiterer Standorte aufgeführt, die geeignet sein könnten. Das Tor dürfte jetzt weit genug geöffnet sein, dass wir auch diese noch einmal in die Diskussion einbringen können.

Die (teilweise neuen) Kriterien, nach denen diese Standorte geprüft werden sollen, lauten folgendermaßen:

  • Verfügbarkeit
  • Lagegunst (das ist wesentlich besser formuliert als die alte „Zentralität“, die suggerierte, dass der Dom der zentralste Ort im Einsatzgebiet der Hubschrauber sei, was totaler Blödsinn ist)
  • Genehmigungsfähigkeit
  • Lärmschutz
  • Standsicherheit (sic!)
  • Zeitliche Realisierbarkeit
  • Kosten

Damit fallen die unsinnigen Kriterien Distanz zu FW, Distanz zu KH und Einsatztaktik weg. Unsinnig waren sie deshalb, weil die Distanz zur FW nur eine Rolle spielt, wenn die Kollegen sich gegenseitig zum Kaffeetrinken besuchen wollen, Distanz zu KH spielt keine Rolle, weil die Hubschrauberstation ja ausdrücklich nicht der Ort ist, an dem die Kranken und Verletzten angeliefert werden, sondern sozusagen nur der „Betriebshof“ für die Hubschrauber und Einsatztaktik (Behinderungen) ist auch Blödsinn, weil die Hubschrauber nur über die Luft kommen und gehen (die Hindernisfreiheit ist insofern schon im Kriterium Flugsicherheit enthalten).

Die Beschlussvorlage, die der Rat gestern angenommen hat, findet Ihr in im link. Ebenso die berüchtigte Matrix, die den Kalkberg seinerzeit auf Platz 1 beförderte und in der die meisten der o.g. Standorte bereits enthalten sind, sowie eine Sammlung von „Factsheets“ zu diesen Standorten.