Liebe Kölner, sehr geehrte Mitglieder des Stadtrats und seiner Ausschüsse, sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, liebe Presse,
wie Sie der Kölner Presse heute entnehmen konnten, droht am Kalkberg eine erneute Kostenexplosion um knapp 7 Millionen Euro für die Haldensanierung, womit sich die Gesamtkosten, allein für die Haldensanierung, auf bislang 17 Millionen Euro addieren. Dass diese Haldensanierung im Sprachgebrauch der Verwaltungsvorlage immernoch „nutzungsunabhängig“ genannt wird, ist ein Hohn, denn wer sich auch nur ein wenig mit der Materie beschäftigt, stellt fest, dass eine „normale“ Haldensanierung ohne Hubschrauberstation deutlich günstiger wäre und man von den gesparten Kosten an anderer Stelle ein bis zwei neue Hubschrauberstationen bauen könnte, die dann wenigstens verlässlich zur Verfügung stünden.
Die Einsparungen kämen im Wesentlichen durch den Verzicht auf die Zufahrtsstraße zustande sowie durch eine wesentlich einfacher zu bewältigende Sanierung der Haldenflanken, für die man sich des Materials aus der bis zu 10m starken Deckschicht der Deponie bedienen könnte, was zugleich den Kalkpudding im Inneren der Halde entlasten würde. Bezeichnenderweise ist diese Sanierungsvariante aber nie geprüft worden!
Stattdessen gräbt man sich im wahrsten Sinne des Wortes immer tiefer in die Bredouille und schneidet genau jene Ringwälle, die ohnehin schon instabil und mehr schlecht als recht geeignet waren, den Kalkpudding im Inneren zusammen zu halten, weiter an. Wer die Baustelle in den letzten Wochen besichtigt hat, kann nur die Hände über dem Kopf zusammen schlagen angesichts dieses Irrsinns:
Auf den Bildern ist deutlich zu erkennen, dass mit der Haldensanierung, so wie sie sie momentan an der Ostflanke der Deponie betrieben wird, das belastete Material erneut freigelegt und angeschnitten wird. Ebenfalls deutlich zu erkennen sind die horizontalen Kalkschichten, die sich dort abzeichnen, wo die tieferen Kalkschichten an die Oberfläche treten und damit die Gefahr eines Grundbruchs besonders hoch ist.
Wir fragen nochmals: Wie kann man so wahnsinig sein, das Alles wieder frei zu legen, statt es Ruhen zu lassen, großzügig abzudecken und in diesem Zuge auch die Haldenflanken abzuflachen? Eine Abflachung der Haldenflanken nach innen, also nicht durch Materialauftrag, sondern durch tieferes Einschneiden in das Material, führt eben nicht zu einer Sicherung, sondern zu einer zusätzlichen Destabilisierung der Halde, die man offenbar in Kauf nimmt, um die Zufahrtsstraße nicht zuschütten zu müssen.
Wir fordern Rat und Verwaltung deshalb auf: Kehren Sie um. Hören Sie auf, retten zu wollen, was nicht zu retten ist und folgen Sie endlich ihrem gesunden Menschenverstand!
Hier noch der Pressespiegel von heute, 12. Dezember 2017:
https://www.ksta.de/koeln/kommentar-zum-kalkberg-koelner-mahnmal-der-steuerverschwendung-29278678