Stadtentwicklung

Bebauung Köln Arkaden: Update

Zum Bauvorhaben der Union Invest hinter den Köln Arkaden gibt es Neuigkeiten: Nachdem vom 13. bis 15. März in den Arkaden ein offenes Werkstattverfahren* stattgefunden hatte, bei dem die Öffentlichkeit zum ersten Mal einen detaillierten Einblick in die Planungen erhielt, hat sich die Stadtteilkonferenz Kalk auf ihrer Zusammenkunft am 9. April mit dem Vorhaben auseinandergesetzt und eine Stellungnahme in Form eines offenen Briefes an die politischen EntscheidungsträgerInnen verfasst. (Offener-Brief-Bauprojekt-Koeln-Arcaden.pdf)

Das weitere Prozedere sah bislang vor, dass die von den Workshopteams weiter ausgearbeiteten Pläne am 2. Juni öffentlich präsentiert und anschließend direkt von einer Jury prämiert werden. Nun erreichte uns eine überraschende Presseinformation der Ruecker Consult, in der angekündigt wird, dass die Pläne jetzt bereits am 28. Mai, das heißt einige Tage vor der Jurysitzung am 2. Juni, präsentiert werden. Die RUECKER CONSULT: PR-Beratung Immobilienwirtschaft war bisher nicht in Erscheinung getreten. Es lohnt sich, einen Blick auf die Website zu werfen: Unter www.rueckerconsult.de/leistungen/politische-kommunikation ist dort u.a. zu lesen:

Politische Kommunikation: Das Machbare möglich machen
Politik ist die Kunst des Möglichen. Das gilt für die Mitarbeit an Gesetzen und Verordnungen ebenso wie für wichtige Entscheidungen zu B-Plänen in Bauausschüssen und Gemeindevertretungen. Damit das Machbare politisch ermöglicht wird, müssen jedoch die richtigen Argumente zur richtigen Zeit und am passenden Ort vorgebracht werden. RUECKERCONSULT unterstützt im Bereich Public Affairs Immobilienunternehmen mit Netzwerk und Kompetenz, damit Ihr Anliegen, die erforderliche Aufmerksamkeit findet. Unsere Mitarbeiter verfügen über eine jahrelange Erfahrung in der Begleitung von B-Planverfahren und der Organisation von Bürgerwerkstätten.“ Ohne Kommentar.

Wir wissen nicht, ob die Ruecker Consult auch die Idee hatte, die Grüneberggrundschule in Kalk mit 341 Wimmelbüchern mit dem Titel „Meine Köln Arkaden“ auszustatten. Der Stadtanzeiger (Arkaden_Bilderbuch_KStA.pdf) schreibt dazu: „Das Buch soll zum spielerischen Entdecken des Einkaufszentrums, das nur wenige hundert Meter von der Schule entfernt ist, einladen – direkt aus der Perspektive der Kinder.“ Ebenfalls ohne Kommentar.

Die Union Invest spricht gerne von der Verantwortung für den Standort, die sie übernehmen möchte. Wie ernst sie das meint, kann man in Chorweiler besichtigen: Das berühmt-berüchtige „Schimmelhochhaus“ in der Osloer Str. 2-6 gehört offenbar der Union Invest-Tochter UIW Lux West 2 SCS und wird durch die ebenfalls zur Union Invest gehörende ZBI-Gruppe verwaltet. In der Osloer Str. 2-6 leben 900 Menschen seit Jahren unter großenteils unwürdigen Bedingungen. Hier ein Artikel aus 2023: chorweiler-panorama.de/2023/04/01/problemhaus-in-chorweiler-wie-ein-relikt-aus-alten-zeiten/

Dass sich seitdem anscheinend nichts gebessert hat oder die Zustände noch schlimmer geworden sind, geht aus diesem Beitrag vom September 2024 hervor: koeln-bonn-leverkusen.verdi.de/themen/nachrichten/++co++58e0b12a-6c24-11ef-a1d9-cdda10f2525d

Es wird Zeit, dass die Politik endlich aufwacht und die Union Invest in die Verantwortung nimmt, in Chorweiler ebenso wie in Kalk! Was das für das Arkadenprojekt heißt, zählt der offene Brief der Stadtteilkonferenz Kalk dezidiert auf!