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Kalkberg

Altölblase unter dem Kalkberg gefunden!

bei der Bürgerinformation zum Kalkberg im Juni war, durch Nachfragen der BI Kalkberg, heraus gekommen, dass die Bohrkerne aus den Tiefenbohrungen der statischen Gutachter dem Umweltamt nicht zugänglich gemacht worden waren, obwohl dieses ausdrücklich danach gefragt hatte. Angesichts der Tasache, dass zwei der Bohrungen abgebrochen worden waren, weil man in offensichtlich kontaminierte Schichten vorgedrungen war, drängte sich der Verdacht, dass die Proben dem Umweltamt bewusst vorenthalten wurden, geradezu auf (die BI berichtete). Auch die Tatsache, dass daraufhin eine (warum nur eine?) neue Tiefenbohrung zur Umweltuntersuchung in Auftrag gegeben wurde, entlastete die Verantwortlichen nicht von diesem Verdacht, denn schließlich handelten sie ausschließlich auf öffentlichen und politischen Druck. Nun liegt das Ergebnis dieser nachgeholten Bohrung vor und es könnte katastrophaler kaum sein: Unter dem Kalkberg lagert eine Altölblase unbekannten Ausmaßes, so dass nun sogar der vollständige Abtrag des Kalkbergs als Sanierungsoption ins Spiel gebracht wird.

www.rundschau-online.de/region/koeln/gefahren-fuer-umwelt-und-mensch-jetzt-auch-noch-altoel-unter-dem-kalkberg-entdeckt-24682252

Durch diesen Befund wird nicht nur offenbar, dass die Projektverantwortlichen offenbar aus gutem Grund ihre Bohrkerne „für sich“ behielten, sondern auch die Frage, die sich immer mehr Kölner, unabhängig von Detailfragen der Sanierung stellen, gewinnt nochmals an Dringlichkeit. Sie lautet: „Wie kann man jemandem eine Chemiedeponie abkaufen, von der man gar nicht weiß, was darin schlummert (und dafür nebenbei bemerkt auch noch 440.000 Euro zahlen)“? Eine Bohrung von 36m Tiefe ist schließlich kein Hexenwerk und hätte selbstverständlich vor dem Ankauf des Berges gemacht werden müssen. Das ist, ebenso wie der Umgang mit den Bohrkernen und so vieles Andere, was am Kalkberg geschehen ist, mit Dilettantismus alleine nicht mehr zu erklären, sondern nur noch mit zusätzlicher krimineller Energie und wir fordern harte berufliche und juristische Konsequenzen für die Herren Lechleuthner, Feyrer und Kahlen. Soviel zu den Personalien.

Für die Hubschrauberstation gehen wir davon aus, dass dieser Befund das endgültige „Aus“ für das Projekt darstellt. Auch wenn die Stadt Köln momentan nicht über die nötigen Mittel für eine fachgerechte Sanierung des Kalkbergs, zu der auch ein vollständiger Abtrag gehören könnte, verfügt, so enthebt sie das nicht der Verpflichtung, diese Sanierung perspektivisch ins Auge zu fassen. Da nun weniger denn je jemand garantieren kann, dass Sanierungsziel und Hubschrauberstation vereinbar sind und eine solche Garantie in absehbarer Zeit auch niemand aussprechen können wird, bleibt die Vollendung der Hubschrauberstation keine Option.

Der Rat sollte deshalb auf der sofortigen Umsetzung seines längst gefällten Beschlusses zur Prüfung von Alternativen bestehen. Er sollte des Weiteren und im selben Atemzug die endgültige Aufgabe der Hubschrauberstation auf dem Kalkberg beschließen. Er sollte außerdem einen Untersuchungsausschuss damit betrauen, den Skandal zu durchleuchten und die Mechanismen, die ihn ermöglichten, herauszuarbeiten. Er sollte, gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin und im Zusammenhang mit ihrer Verwaltungsreform, dafür Sorge tragen, dass diese Mechanismen abgestellt werden.