Heute berichtet die Kölnische Rundschau, dass die Stadt gegen sieben Firmen sowie einen Prüfstatiker wegen des Desasters am Kalkberg klagen werde:
Uns liegt das von der Stadt beauftragte ingenieurgeologische Gutachten von 2013 vor, das den Berg lediglich bis in 6,50 Meter Tiefe untersuchte (siehe PDF). Darin findet sich folgender Schlusssatz: „Wir weisen darauf hin, dass die nach den geltenden technischen Richtlinien geforderten Erkundungstiefen mit dem angewandten Aufschlussverfahren nicht erreicht werden konnten. Die erbohrten Auffüllungen stehen noch bis mindestens in eine Tiefe von 50mNHN an, daher erscheint eine weitergehende Untersuchung aus geotechnischer Sicht nicht erforderlich.“ Diese Annahme war fatal und es ist uns unbegreiflich, wie der Gutachter zu diesem Schluss kommen konnte, denn es war allgemein bekannt, dass der Kalkberg aus Sedimentationsbecken für Kalkschlamm besteht. Darauf hatten Anwohner immer wieder hingewiesen, ein TÜV-Gutachten von 1995 (ebenfalls im Anhang) über den Kalkberg und den benachbarten, „baugleichen“ kleinen Kalkberg illustriert das wunderbar und in einem persönlichen Gespräch im Umweltamt im Jahre 2012 wurde dem Verfasser dieser mail von Mitarbeitern des Umweltamts der Aufbau des Kalkbergs präzise erläutert. Will heißen: Wenn bei der Stadt bekannt war, dass der Berg in größerer Tiefe aus instabilem Material besteht, warum hat sie den Gutachter nicht darüber informiert?
In dieser pdf finden Sie das TÜV-Gutachten von 1995 sowie das ingenieurgeologische Gutachten von 2013. Zur Veranschaulichung des Haldenaufbaus haben wir außerdem ein Foto vom kleinen Kalkberg aus dem Jahre 2012 angefügt. Das Foto zeigt den kleinen Kalkberg in 2012, während des Abtrags und der Umlagerung eines Teilbereichs der Halde. Dies geschah zur Schaffung eines ebenerdigen Baufelds an der Kalk-Mülheimer Straße.
Zur Erläuterung: Das TÜV-Gutachten von 1995 geht zwar auch lediglich 7 Meter tief in die Deponie hinein, allerdings war damals die Deckschicht über dem Kalkschlamm noch wesentlich dünner. Diese wurde beim Abriss des CFK-Areals und bei der notdürftigen Sanierung der Halde durch die GSE durch Abtrag und Umlagerung diverser Bodenchargen deutlich verstärkt und die Deponie damit um rund 10 Meter erhöht.