Büro für Städtereisen

Beitragsbild: Vier Tonnen Ton für eine Stadt ohne Dom
Workshop

Vier Tonnen Ton für eine Stadt ohne Dom

Wenn Mülheim „der neue Scheiss“ ist (und das Schauspiel Köln mit seinem „Interimstandort“ mittendrin in dieser Dynamik), was ist dann für MülheimerInnen die Stadt mit der großen Kirche auf der anderen Seite des Flusses? Ist Mülheim einfach nur das, was die Südstadt, Nippes oder Ehrenfeld früher waren? Oder gibt es grundsätzliche Unterschiede in der Raumstruktur und der Erzählung dieses Stadtteils und seiner Nachbarn auf dieser Seite des Flusses, die eine Asymmetrie begründen, deren Ausgleich weder wünschenswert noch realistisch ist? Wie sähe Veränderung ohne Angleichung aus? Ist Aufbruchstimmung als Dauerzustand denkbar? Sind offene Enden und innere Ränder, an denen sich (Orts)geschichte fortspinnen und das Unbekannte wuchern kann natürlicher Bestandteil einer rechtsrheinischen (Raum)logik oder befinden wir uns nur gerade in jenem spannenden Zeitfenster der Wandlung, dem die große Langeweile und der Ausverkauf quasi naturgesetzlich folgen? Wenn es auch anders ginge: Wo wären die Regler dazu und wer hat Zugang zu ihnen oder schreiben wir alle diese Geschichte jeden Tag? Wie sähe ein Köln aus, das die komplexen räumlichen Wirklichkeiten seiner Bewohner auch symbolisch repräsentiert? Bliebe die heutige City dann als ausgekochte Carcasse zurück, während das Leben sich anderswo abspielt, bis ein neues, noch unbekanntes Leben im Stadtzentrum einzöge? Diesen und anderen Szenarien und Fragen geht das Projekt DIE STADT VON DER ANDEREN SEITE über zwei Spielzeiten in Workshops, Vorträgen, Führungen, Inszenierungen und künstlerischen Interventionen nach.

Beim öffentlichen Projektstart am 5. März 2016 nahmen die TeilnehmerInnen an zahlreichen Workshops teil. „Vier Tonnen Ton für eine Stadt ohne Dom“ hieß das Angebot des Büro für Städtereisen, bei dem die Besucherinnen und Besucher den Stadtteil aus vier Tonnen Bauton nachbildeten. Anschließend wurde das Modell zerschnitten und auf der Bühne wieder zusammengesetzt, wo es das zentrale Objekt der Abschlusspräsentation darstellte.

Vier Stunden in 80 Sekunden:

Zum Zeitraffa-Video https://youtu.be/Rr0rxiCaTs8

Bonustrack:

Mülheimer Traumatherapie (Projektidee)

Pressestimmen:

https://www.koelnarchitektur.de/pages/de/news-archive/14021.htm
https://www.german-architects.com/de/architecture-news/meldungen/theater-macht-stadt
koeln-nachrichten (PDF)
Kölnische Rundschau (PDF)