Liebe Kölner Mitbürger,
der geplante U-Bahntunnel auf der Ost-West-Achse ist in erster Linie autofreundlich. Wenn die Autofahrer Fahrspuren abgeben würden, könnten alle oben bleiben. Der Umbau würde um ein Vielfaches schneller gehen, es würde unglaublich viel Geld eingespart, das für die Verkehrswende an anderer Stelle gebraucht wird, niemand müsste „in den Keller“ gehen um sich fortzubewegen und das, was mit dem Tunnel versprochen wird, nämlich eine Erhöhung der Kapazität der Bahnen sowie ein Platzgewinn für Radfahrer und Fußgänger, wäre dennoch erreicht.
Die wichtigsten Argumente im Einzelnen:
- Die Kapazität des ÖPNV lässt sich mit der oberirdischen Variante gleichermaßen erhöhen wie mit der Unterirdischen, das hat die KVB längst zugegeben: Bei beiden Varianten lässt sich das nämlich nur über eine Verlängerung von Bahnen und Bahnsteigen erreichen und das ist oberirdisch ebenso gut möglich wie unterirdisch.
- Kostenersparnis: In der Fachpresse wird im Allgemeinen ein Kostenverhältnis von 1 (oberirdisch) zu 10 (unterirdisch) angenommen, und das ohne archäologische Funde, wie sie in Köln zu erwarten sind. Die Kalkulationen der Stadt sind diesbezüglich vollkommen unseriös!
- Neun Zehntel des Geldes könnte man dann verwenden, um den ÖPNV auch in der Fläche auszubauen sowie bei der Fahrradinfrastruktur nicht mehr nur zu kleckern, sondern endlich zu klotzen!
- Und last not least: Der unterirdische Ausbau dauert um ein Vielfaches länger als der Oberirdische. Wenn also nicht erst unsere Enkel die Verkehrswende in Köln erleben sollen, kommt die Tunnellösung gar nicht mehr in Betracht.
Um Missverständnissen vorzubeugen: U-Bahnen sind nicht grundsätzlich Teufelswerk. Manchmal ist ein Straßenraum so eng, dass es nicht anders geht. Aber auf der Ost-West-Achse haben die Nazis mit ihrem monumentalen Durchbruch seinerzeit wirklich genug Platz geschaffen. Davon können die Autos ruhig wieder etwas abgeben!
Deshalb: Unterschreiben und verbreiten Sie die folgende Petition!
https://weact.campact.de/p/verkehrswende
Einladung zu einer weiteren Informationsveranstaltung zum Thema, am Samstag, 27.10. von 11h bis 14h im historischen Rathaus.
Übrigens: Was für ein Zugewinn moderne Straßenbahnen mit grünen Trassen auch für den Stadtraum sein können, macht Frankreich seit 15 Jahren vor. Dort sind neue Straßenbahnen „Das Ding“ in der Stadtentwicklung und Symbole für moderne und lebenswerte Metropolen.
Siehe hierzu auch das Dokument Stadtbahn und Stadtraum.
Eine vorzügliche Aufbereitung aller Pro- und Kontraargumente findet sich auf der Seite von Köln kann auch anders:
http://www.k2a2-aktuell.de/ost-west-achse/
Hier finden Sie auch die sehr differenzierte Beurteilung des Tunnelvorhabends durch AGORA Köln, eine Darstellung, wie sie ein Petitionsaufruf nicht leisten kann, die aber absolut lesenswert ist. Deshalb finden Sie sie zusätzlich im link.
Mit besten Grüßen